Warstein0r
Ex Burger-Ping Admins
Werder verschläft den Sieg, Schalke verliert gegen Bayern und bleibt trotzdem oben. Soweit der 27. Spieltag. Doch der Aufreger des Nachmittages fand in der Münchner Allianz-Arena statt. Hauptdarsteller: Oliver Kahn.
In 68. Minute kommt eine Ecke in den Bayern-Strafraum gesegelt. Kahn und Schalke-Stürmer Sören Larsen gehen gemeinsam zum Ball hoch. Dabei rasseln wie sooft in diesem Geschäft Keeper und Stürmer gegeneinander. Doch Kahn sieht wieder einmal Rot. Nachdem er sich aufgerappelt hat, knüpft er sich den Schalker vor und schickt ihn mit einer Mischung aus Schlag und Würgegriff wieder auf den Rasen. Sekunden später spielt Kahn den fairen Sportsmann und hilft dem verdutzten Dänen wieder auf die Beine.
Die Schalker Spieler laufen nach dieser Aktion Sturm. Es kommt zur gefürchteten Rudelbildung im Strafraum. Schiri Herbert Fandel eilt herbei und versucht, die Wogen zu glätten. Den Akt der Selbstjustiz von Kahn ahndet er dabei nur mit einer Gelben Karte.
Statt Rot nur ein Grenzfall
"Es war ein Grenzfall. Schlägt Kahn oder schlägt er nicht? Das war für mich der Unterschied zwischen Gelb und Rot. Beides war vertretbar. Ich habe mich für die geringere Strafe entschieden", erläuterte Fandel. "Das war klar Rot", meinte Larsen und wunderte sich: "Ich weiß nicht, warum Kahn das macht."
Die Schalker können die Entscheidung von Schiri Fandel auch nach dem Schlusspfiff noch nicht nachvollziehen. "Herr Fandel hat keinen Mut gehabt, Kahn vom Platz zu stellen“, sagte S04-Manager Andreas Müller im Kicker.
Der Kaiser: Das gehört in den Boxring
Unterstützung gab es ausgerechnet vom Bayern-Präsident. Franz Beckenbauer, der im Gegensatz zu Hitzfeld ("Kahn sieht Gelb, der Fall ist abgeschlossen") den Torwart scharf rügte. "Ich weiß nicht, was mit ihm los ist. Das gehört zum Boxkampf Maske gegen Hill, aber nicht auf den Fußballplatz. Ich weiß nicht, warum er sich im Moment so aggressiv aufführt", erklärte der Bayern-Präsident.
Da liegt der Kaiser richtig. Doch im Gegensatz zur Uefa, die Kahn wegen seines Ausrasters bei der Dopingprobe ("Pinkel-Affäre“) konsequenterweise sperrte, geht man im deutschen Fußball mit der Person Kahn offensichtlich anders um.
Wir erinnern uns: 1999 im Bundesliga-Spiel in Dortmund verlor der Ex-Nationaltorhüter gleich zwei Mal die Nerven. BVB-Stürmer Heiko Herrlich musste den heißen Atem Kahns spüren, als der einen Hals-Biss andeutete. Kurz zuvor verpasste Kahn Gegner Stephane Chapuisat mit einem Kung-Fu-Sprung nur um Haaresbreite.
Oder 2004, als Kahn Nationalmannschaftskollege Miroslav Klose seinen Zeigefinger in die Nase bohren wollte. Zwei Jahre zuvor war Thomas Brdaric das Opfer. Kahn würgte ihn am Hals und schüttelte ihn kräftig durch. Auch dafür gab es nur Gelb. Zudem knüpft sich der Bayern-Torwart auch mal gerne seine eigenen Spieler vor. Legendär die Szene 1996 als er Andreas Herzog von hinten in den Rücken sprang. Letztes Opfer war seine Vereinskollege Daniel van Buyten in Aachen.
Auch nach dem Schalke-Spiel braucht Kahn eine nachträgliche Sperre nicht zu fürchten. Die Tatsachenentscheidung Fandels steht.
Und was sagt eigentlich Kahn, der wieder einmal seine Vorbildfunktion ignorierte, dazu: Das war eine Handlung aus dem Affekt heraus", sagte Kahn am Sonntag. Es sei eine "Überreaktion" von ihm gewesen, räumte der 37-Jährige ein.
Er habe bei dem vorangegangen Luftkampf mit Larsen einen "schmerzhaften Schlag" erlitten. Auch diese Worte kennen wir von Kahn.
Quelle
In 68. Minute kommt eine Ecke in den Bayern-Strafraum gesegelt. Kahn und Schalke-Stürmer Sören Larsen gehen gemeinsam zum Ball hoch. Dabei rasseln wie sooft in diesem Geschäft Keeper und Stürmer gegeneinander. Doch Kahn sieht wieder einmal Rot. Nachdem er sich aufgerappelt hat, knüpft er sich den Schalker vor und schickt ihn mit einer Mischung aus Schlag und Würgegriff wieder auf den Rasen. Sekunden später spielt Kahn den fairen Sportsmann und hilft dem verdutzten Dänen wieder auf die Beine.
Die Schalker Spieler laufen nach dieser Aktion Sturm. Es kommt zur gefürchteten Rudelbildung im Strafraum. Schiri Herbert Fandel eilt herbei und versucht, die Wogen zu glätten. Den Akt der Selbstjustiz von Kahn ahndet er dabei nur mit einer Gelben Karte.
Statt Rot nur ein Grenzfall
"Es war ein Grenzfall. Schlägt Kahn oder schlägt er nicht? Das war für mich der Unterschied zwischen Gelb und Rot. Beides war vertretbar. Ich habe mich für die geringere Strafe entschieden", erläuterte Fandel. "Das war klar Rot", meinte Larsen und wunderte sich: "Ich weiß nicht, warum Kahn das macht."
Die Schalker können die Entscheidung von Schiri Fandel auch nach dem Schlusspfiff noch nicht nachvollziehen. "Herr Fandel hat keinen Mut gehabt, Kahn vom Platz zu stellen“, sagte S04-Manager Andreas Müller im Kicker.
Der Kaiser: Das gehört in den Boxring
Unterstützung gab es ausgerechnet vom Bayern-Präsident. Franz Beckenbauer, der im Gegensatz zu Hitzfeld ("Kahn sieht Gelb, der Fall ist abgeschlossen") den Torwart scharf rügte. "Ich weiß nicht, was mit ihm los ist. Das gehört zum Boxkampf Maske gegen Hill, aber nicht auf den Fußballplatz. Ich weiß nicht, warum er sich im Moment so aggressiv aufführt", erklärte der Bayern-Präsident.
Da liegt der Kaiser richtig. Doch im Gegensatz zur Uefa, die Kahn wegen seines Ausrasters bei der Dopingprobe ("Pinkel-Affäre“) konsequenterweise sperrte, geht man im deutschen Fußball mit der Person Kahn offensichtlich anders um.
Wir erinnern uns: 1999 im Bundesliga-Spiel in Dortmund verlor der Ex-Nationaltorhüter gleich zwei Mal die Nerven. BVB-Stürmer Heiko Herrlich musste den heißen Atem Kahns spüren, als der einen Hals-Biss andeutete. Kurz zuvor verpasste Kahn Gegner Stephane Chapuisat mit einem Kung-Fu-Sprung nur um Haaresbreite.
Oder 2004, als Kahn Nationalmannschaftskollege Miroslav Klose seinen Zeigefinger in die Nase bohren wollte. Zwei Jahre zuvor war Thomas Brdaric das Opfer. Kahn würgte ihn am Hals und schüttelte ihn kräftig durch. Auch dafür gab es nur Gelb. Zudem knüpft sich der Bayern-Torwart auch mal gerne seine eigenen Spieler vor. Legendär die Szene 1996 als er Andreas Herzog von hinten in den Rücken sprang. Letztes Opfer war seine Vereinskollege Daniel van Buyten in Aachen.
Auch nach dem Schalke-Spiel braucht Kahn eine nachträgliche Sperre nicht zu fürchten. Die Tatsachenentscheidung Fandels steht.
Und was sagt eigentlich Kahn, der wieder einmal seine Vorbildfunktion ignorierte, dazu: Das war eine Handlung aus dem Affekt heraus", sagte Kahn am Sonntag. Es sei eine "Überreaktion" von ihm gewesen, räumte der 37-Jährige ein.
Er habe bei dem vorangegangen Luftkampf mit Larsen einen "schmerzhaften Schlag" erlitten. Auch diese Worte kennen wir von Kahn.
Quelle